Immer weniger Medikamente werden erstattet
11. September 2009 von Regina Fleck
Dem Arzneimittelhersteller Merz droht ein schwerer Rückschlag: Das Institut, das in Deutschland den Nutzen von Medikamenten beurteilt, sieht keine Vorteile in dem Alzheimer-Präparat Memantine von Merz. Die Kassen könnten deshalb schon bald eine Erstattung des Umsatzgaranten verweigern.
Das Präparat Memantine ist der größte Umsatzbringer, doch jetzt hat der Pharmakonzern Merz mit seinem Alzheimer-Medikament mächtig Ärger: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) kam am Donnerstag zu dem Ergebnis, dass der Nutzen von Memantine für Alzheimer-Patienten nicht belegt und eine Erstattung durch die gesetzlichen Kassen deshalb nicht gerechtfertigt sei.
Folgt der Gemeinsame Bundesausschuss, eines der wichtigsten Gremien im deutschen Gesundheitswesen, dem IQWIG-Gutachten, würde Memantine aus der Erstattung durch die gesetzlichen Kassen fliegen. Das IQWIG beurteilt seit einigen Jahren in der Bundesrepublik den Nutzen von als neu deklarierten Medikamenten und gibt entsprechende Empfehlungen dem Gemeinsamen Bundesausschuss. Das IQWIG wird bei seinen Entscheidungen immer strenger: Erst im Juni hatte es sich mit Pfizer, dem größten Pharmakonzern der Welt, wegen eines Antidepressivums angelegt.
Pharmakonzern Merz hält Entscheidung für nicht nachvollziehbar
Das Kölner Institut wertete für seinen Bericht über Memantine sieben Studien mit rund 2000 Teilnehmern aus. In Deutschland ist das Medikament für mittelschwere bis schwere Alzheimer zugelassen. Für Merz ist Memantine derzeit der größte Umsatzlieferant. Das Präparat hat im Geschäftsjahr 2007/2008 bei Merz und seinen Vertriebspartnern zusammen 1,3 Milliarden Dollar erlöst.
Dem Gutachten des IQWIG zufolge lässt sich jedoch nicht belegen, ob Memantine Alzheimer-Patienten nützt. „Solange nicht wissenschaftlich erwiesen ist, dass Therapien Patienten oder Betreuern einen spürbaren Vorteil bringen, ist es kaum zu rechtfertigen, sie weiterhin auf Kosten der Solidargemeinschaft zu verordnen“, erklärte Institutsleiter Peter Sawicki.
Das Familienunternehmen Merz reagierte entsetzt auf die Entscheidung: „Wir können dieses Ergebnis in keiner Weise nachvollziehen“, sagte Merz-Chef Martin Zügel. Die Methoden, die das Institut bei der Analyse angewendet habe, seien für das Krankheitsgebiet nicht geeignet. Es werde versucht, mit einem fragwürdigen Bericht Patienten mit schwerer Demenz das einzige Medikament wegzunehmen, das sie besäßen. „Das halten wir in höchstem Maße für bedenklich“, sagte Zügel.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die IQWIG-Gutachten bezeichne ich teilweise schon in höchstem Maße kriminell.Dieses „Institut“ hat nur ein enziges Ziel:Den Kassen soviel Gelder als möglich zu sparen helfen.Egal mit welchen Mitteln und zu wessen Lasten.Ich habe den Verdacht,daß die Kassen sich immer mehr aus ihrer Verantwortung stehlen wollen. Solange die immer noch neue Paläste und horrende Managergehälter zahlen können,gehts denen noch blendend.Wir gehen immer mehr dem USA Standart zu
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Weber